Ob Profi oder ambitionierter Heimwerker, jeder, der viel mit Holz arbeitet, kommt an einer guten Kappsäge nicht mehr vorbei. Erfahrene Handwerker wissen die Qualitäten dieser kompakten und leistungsfähigen Sägen sehr zu schätzen.
Für saubere Winkelschnitte und zügiges Ablängen ist die Kappsäge perfekt geeignet
Mit einer Kappsäge könnt ihr in der Hobbywerkstatt und auf der Baustelle viele verschiedene Sägearbeiten zügig und akkurat durchführen.
In diesem Ratgeber erkläre ich euch, wie eine Kappsäge aufgebaut ist, wie sie funktioniert und wofür ihr sie verwenden könnt.
Der Aufbau ist bei jeder Kapp- und Gehrungssäge im Prinzip sehr ähnlich. Sie besteht aus einem Maschinenkörper mit einem drehbaren Sägetisch und einem Sägekopf mit Motor und Sägeblatt.
Der grundlegende Aufbau einer Kapp- und Gehrungssäge
Bei allen Kapp- und Gehrungssägen kann der Sägetisch um jeweils mindestens 45° nach einer Seite, bei vielen auch nach beiden Seiten gedreht werden.
Eine Skala am Maschinenkörper zeigt an, um wie viel Grad der Sägetisch geschwenkt wurde und mit welchem Winkel einer Gehrung gesägt wird.
Am Sägetisch befindet sich zum Drehen ein Griff mit der Arretierung. Die Arretierung muss gelöst werden, um den Tisch drehen zu können.
„Viele Kapp- und Gehrungssägen haben zudem Rastpunkte für die am häufigsten benötigten Gehrungswinkel. Beispielsweise 15°, 22,5°, 30° und 45°. Mithilfe dieser Rastpunkte können die Winkel schnell und exakt eingestellt werden.“
– Samuel Heller, Chefredakteur
Der Sägekopf mit Motor und Sägeblatt ist über ein Gelenk beweglich mit dem Sägetisch verbunden. Durch dieses Gelenk kann der Sägekopf nach unten bewegt werden und das Sägeblatt in das Werkstück eintauchen.
Einen beweglichen Sägekopf besitzen alle Kappsägen
Wird der Sägetisch gedreht, bewegt sich der Sägekopf mit. Bei einer Kapp- und Gehrungssäge wird der Gehrungswinkel durch das Drehen des Sägetisches und damit des Sägekopfes eingestellt. Das Werkstück wird immer gerade auf die Maschine aufgelegt oder eingespannt.
„Bei einer guten Kapp- und Gehrungssäge kann der Sägekopf zusätzlich geneigt werden. Meist zu einer, optimalerweise zu beiden Seiten um mindestens 45°.“
– Samuel Heller, Chefredakteur
Wenn der Sägekopf geneigt wird, können vertikale Gehrungen, beispielsweise für die Eckstöße bei Fußleisten, gesägt werden.
Um breitere Werkstücke zu sägen, sind verschiedene Kapp- und Gehrungssägen mit einer zusätzlichen, sogenannten Zugfunktion ausgestattet.
Die Zugfunktion ist eine stabile Führung, auf der der Sägekopf vor- und zurück geschoben werden kann. Wie eine Kapp- und Gehrungssäge funktioniert, zeigen wir euch im folgenden Abschnitt.
Das Funktionsprinzip einer Kapp- und Gehrungssäge ist ebenfalls einfach. Im Unterschied zu einer Tischkreissäge wird bei einer Kapp- und Gehrungssäge das Sägeblatt wie bei einer Stichsäge oder Handkreissäge durch das Werkstück geführt.
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Zunächst wird der gewünschte Gehrungswinkel eingestellt. Dann legt ihr das Werkstück so auf den Sägetisch, dass es an der markierten Stelle gesägt wird.
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Da das Sägeblatt bei Kappsägen von unten nach oben durch das Werkstück sägt, solltet ihr die später sichtbare Seite nach unten auf den Sägetisch legen.
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Bei einer Kappsäge mit Schnittlinienlaser könnte ihr genau sehen, wo das Sägeblatt das Werkstück trennen wird. Das Werkstück wird mit einer Hand festgehalten und gegen den Anschlag gedrückt.
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Wenn die Kappsäge eine Spannvorrichtung hat, fixiert ihr das Werkstück mit dieser Spannvorrichtung.
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Mit der anderen Hand schaltet ihr die Maschine am Griff ein und drückt den Sägekopf langsam und gleichmäßig nach unten, sodass das Sägeblatt in das Werkstück eintaucht.
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Eine Feder unterstützt das Anheben des Sägekopfes nach dem Sägen. Wenn der Sägekopf wieder in der Ausgangsstellung ist, lasst ihr den Handgriff los und die Maschine schaltet sich ab.
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Wenn ihr an Fußleisten Gehrungen sägen wollt, damit die Enden der Leisten nicht stumpf aufeinanderstoßen, neigt ihr den Sägekopf um 45 Grad.
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Danach könnt ihr die Gehrung sägen. Bei einer Kappsäge mit Zugfunktion legt ihr das Werkstück, beispielsweise eine Wandpaneele oder eine Laminatplatte, wieder mit der Schnittstelle unter das Sägeblatt.
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Anschließend startet ihr die Maschine und zieht den Sägekopf zuerst zu euch hin. Dann senkt ihr den Sägekopf ab und schiebt ihn gleichmäßig wieder von euch weg. Bei dieser Bewegung nach vorne wird das Werkstück gesägt.
Eine Kappsäge ist vielseitig einsetzbar. Sowohl im Hobbykeller als auch auf der Baustelle. Das vielleicht wichtigste Einsatzgebiet von Kappsägen ist der Innenausbau.
Mit einer Kappsäge könnt ihr Bodenbeläge und auch Wandverkleidungen präzise sägen
Sie ist beim Innenausbau die ideale Ergänzung für eine Tischkreissäge. Außerdem ist diese Säge präziser als eine Handkreissäge oder Stichsäge und schneller als jede manuelle Säge.
Mit Kappsägen erledigt ihr viele verschiedene Sägearbeiten präzise und zügig. Eine Kappsäge eignet sich insbesondere zum Sägen von schmalen Werkstücken wie Profilen und Leisten, Bodenbelag-Platten, Wand- und Deckenpaneelen.
„Auch schmale Bretter und kleinere Balken könnt ihr mit einer Kappsäge problemlos bearbeiten. Abhängig von der Ausstattung der Maschine eignet sich eine Kappsäge zum Sägen von Massivholz, beschichteten Plattenmaterialien, Siebdruckplatten und anderen Holz-Verbundwerkstoffen sowie von Profilen und Rohren aus Kunststoff und Leichtmetallen.“
– Samuel Heller, Chefredakteur
Wichtig ist, dass ihr für jedes Material auch das passende Sägeblatt verwendet. Perfekte und sauber Sägeergebnisse könnt ihr nur mit auf das Material abgestimmten Blätter erreichen.
Samuel Heller