Eine Kappsäge oder Kapp- und Gehrungssäge eignet sich für die Bearbeitung von Holz, Holz-Verbundwerkstoffen, Kunststoffen und zum Teil auch für Metalle. Konstruktionsbedingt ist die Schnittbreite und Schnitttiefe bei diesen Sägen begrenzt.
Kappsägen lassen sich sehr vielseitig einsetzen
Das Haupteinsatzgebiet ist der Innenausbau. Mit diesen Sägen könnt ihr Parkett, Laminat, Fußleisten, Viertelstäbe oder Wandpaneele sowie Nut- und Federbretter präzise Ablängen und Gehrungsschnitte anfertigen.
Spezielle Kappsägen für die Metallbearbeitung werden in Schlossereien und anderen Werkstätten und Unternehmen eingesetzt, in denen Stahlprofile, Rohre aus Stahl, Aluminium und Edelstahl oder Flacheisen und Rundmaterialien auf Länge gesägt werden müssen.
Beispielsweise für den Bau von Maschinengestellen. Für den Einsatz in der Hobbywerkstatt eignen sich diese Maschinen aber auch. In diesem Ratgeber zeige ich euch, welche Kappsäge sich für welche Arbeiten eignet und worauf ihr bei den Sägeblättern für diese Maschinen achten solltet.
Kappsägen erhaltet ihr mit und ohne Zugfunktion. Die Zugfunktion ist eine stabile Führung, an der der Sägekopf vor- und zurückbewegt werden kann. Dadurch sind größere Schnittbreiten möglich.
Eine Kappsäge mit Zugfunktion bietet meist eine Schnittbreite von rund 300 mm. Beispielsweise, um breitere Wandpaneele zu sägen. Bei einer Kappsäge ohne Zugfunktion ist die Schnittbreite um etwa ein Drittel kürzer und beträgt nur rund 100 mm bis 200 mm. Diese Sägen reichen aus, um beispielsweise Fußbodenleisten oder Nut- und Federbretter zu bearbeiten.
Wenn ihr nur schmale Werkstücke wie beispielsweise Fußbodenleisten, Dachlatten oder Profile sägen müsst, dann reicht im Prinzip eine Kapp- und Gehrungssäge ohne Zugfunktion vollkommen aus.
Beide Maschinen ermöglichen immer Gehrungsschnitte, zumindest in der Horizontalen. Bei gut ausgestatteten Kapp- und Gehrungssägen kann zusätzlich der Sägekopf geneigt werden, sodass auch Gehrungsschnitte in der Vertikalen möglich sind.
Kappsägen für Holz
Die meisten Kappsägen eignen sich für das Bearbeiten von Holz. Für diese Aufgabe wurden sie konstruiert und gebaut. Praktisch alle diese Maschinen ermöglichen das Sägen von Gehrungen sowohl in der Horizontalen als auch in der Vertikalen.
Praktisch sind Kappsägen für Holz, bei denen die gebräuchlichsten Winkel für Gehrungsschnitte mit Rastpunkten schnell und präzise eingestellt werden können.
Gehrungsschnitte sind sowohl bei kabelgebundenen als auch bei akkubetriebenen Kappsägen für Holz möglich. Ausstattungsdetails, die euch die Arbeit erleichtern, sind ein Schnittlinienlaser und ein LED-Arbeitslicht.
Wenn ihr eure Kappsäge an unterschiedlichen Arbeitsorten einsetzen müsst, dann solltet ihr eine mobile und vom Stromnetz unabhängige Akku-Kappsäge kaufen.
Kappsäge für Metall
Kappsägen für Metalle sind eine eigene Gattung der Kappsägen. Einige Kapp- und Gehrungssägen zum Sägen von Holz können zum Sägen von Metall verwendet werden, wenn sie mit einem geeigneten Kreissägeblatt ausgerüstet werden.
Im Unterschied dazu werden bei Kappsägen für Metalle Trennscheiben verwendet. Trennscheiben haben keine Zähne. Sie schleifen das Material aus den Werkstücken. Ganz wichtig bei Kappsägen für Metalle ist die Einspannung der Werkstücke.
Beim Trennen von Metall entstehen deutlich höhere Kräfte als beim Sägen beispielsweise von Holz. Eine Metallkappsäge hat aus diesem Grund auch keine Zugfunktion.
Mit diesen Sägen können Vierkant- und Rundrohre, unterschiedliche Metallprofile oder Flacheisen bis zu einer bestimmten Breite getrennt oder gesägt werden.
Einige dieser Maschinen bieten darüber hinaus eine Gehrungsfunktion wie eine Kapp- und Gehrungssäge für Holz.
Wenn ihr eine Kappsäge kauft, solltet ihr immer das für das zu bearbeitende Material passende Sägeblatt gleich mit kaufen.
Sägeblätter für Kappsägen
Die bei Kappsägen mitgelieferten Sägeblätter sind in der Regel Universalsägeblätter, die sich für vieles eignen, aber für keine Sägearbeit wirklich gut geeignet sind.
Ihr benötigt für Massivholz, harte Laminatplatten, Holz-Verbundwerkstoffe und Kunststoffe jeweils eigene Sägeblätter. Dass ihr verschiedene Sägeblätter verwenden solltet, ist kein Marketing-Trick der Hersteller.
Die Form der Sägezähne ist auf das Material abgestimmt, damit ein optimales Sägeergebnis möglich ist und die Sägeblätter lange halten. Um die optimale Zahngeometrie zu entwickeln, haben die Hersteller sehr viel Geld investiert.
Grundsätzlich gilt, je mehr Zähne ein Kreissägeblatt hat, umso feiner ist der Sägeschnitt. Das heißt, für dünne Werkstücke wie eine Laminatplatte, solltet ihr ein Sägeblatt mit vielen Zähnen verwenden.
Für einen dickeren Balken eignen sich grobe Blätter mit weniger Zähnen und ermöglichen einen schnelleren Sägefortschritt.
Sehr gute Sägeergebnisse könnt Ihr bei Massivholz auch mit sogenannten HSS-Sägeblättern erreichen. Sie haben keine Hartmetallzähne, sind aber sehr fein und dünn.
„Grundsätzlich gilt, je mehr Zähne ein Kreissägeblatt hat, umso feiner ist der Sägeschnitt. Das heißt, für dünne Werkstücke wie eine Laminatplatte, solltet ihr ein Sägeblatt mit vielen Zähnen verwenden.
Für einen dickeren Balken eignen sich grobe Blätter mit weniger Zähnen und ermöglichen einen schnelleren Sägefortschritt.
Sehr gute Sägeergebnisse könnt Ihr bei Massivholz auch mit sogenannten HSS-Sägeblättern erreichen. Sie haben keine Hartmetallzähne, sind aber sehr fein und dünn.“
– Samuel Heller, Chefredakteur
Für Metall-Kappsägen sollte ihr immer nur passende Trennscheiben verwenden. Trennscheiben sind im Vergleich zu Kreissägeblättern mit Hartmetall-Zähnen relativ günstig.
Dafür verschleißen sie aber auch wesentlich schneller. Wenn ihr viel Metall bearbeitet, solltet ihr euch daher einen kleinen Vorrat mit Trennscheiben zulegen.
Zudem müsste bei der Arbeit mit Trennscheiben noch vorsichtiger sein, als bei der Arbeit mit Hartmetall-Kreissägeblätter. Trennscheiben können relativ hohe radiale Kräfte, das heißt Kräfte, die vom Umfang in Richtung Mitte wirken, aushalten.
Gegenüber einer hohen seitlichen Belastung oder Schlägen von der Seite sind sie jedoch relativ empfindlich. Auch aus diesem Grund solltet ihr bei der Arbeit mit einer Metallkappsäge das Werkstück immer fest und sicher einspannen.
Samuel Heller
Für viele Sägearbeiten gibt es die passende Kappsäge. Hauptsächlich werden sie für die Holzbearbeitung im Innenausbau verwendet.
Wenn ihr größere, das heißt breitere Werkstücke sägen müsst, dann solltet ihr eine Kapp- und Gehrungssäge mit Zugfunktion auswählen.
Für die Bearbeitung von Leisten, Profilen und anderen schmalen Werkstücken ist eine Zugfunktion nicht unbedingt erforderlich. Zum Sägen von Metall solltet ihr euch eine spezielle Metallkappsäge anschaffen.
Diese Maschinen bieten zwar weniger Funktionen als eine Kapp- und Gehrungssäge für die Holzbearbeitung, dafür sind sie jedoch robuster und werden speziell für die Metallbearbeitung hergestellt.
Bei beiden Maschinentypen solltet ihr darauf achten, dass ihr qualitativ hochwertige und auf das Material abgestimmte Sägeblätter und Trennscheiben verwendet.